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Cross-Border E-Commerce Schweiz: Strategien & Herausforderungen

10 May 2024

Unternehmen aus der EU, die im grenzüberschreitenden E-Commerce tätig werden wollen, sehen sich mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Die Aussicht auf den internationalen Markt bietet einerseits enorme Chancen für Wachstum und Expansion, andererseits muss das Cross-Border-Geschäft strategisch geplant werden, um die Hindernisse erfolgreich zu überwinden.

 

Welche Cross-Border E-Commerce-Strategien gibt es für die Schweiz? Unternehmen aus der Europäischen Union stehen verschiedene Strategien zur Verfügung, um ihre Produkte erfolgreich in der Schweiz zu vertreiben. Darunter die Nutzung internationaler Marktplätze wie Galaxus oder Zalando, sowie der gezielte Einsatz von Online-Marketing-Kanälen wie Social Media oder SEO. 

 

Nach dem Lesen des Artikels, sind Sie nicht nur über die größten Herausforderungen im Schweizer E-Commerce-Markt informiert, sondern wissen auch, wie Sie diese geschickt mit einer passenden E-Commerce-Strategie bewältigen.

 

Was ist Cross-Border E-Commerce?

 

Cross-Border E-Commerce, auch als grenzüberschreitender Online-Handel bekannt, bezeichnet den Kauf und Verkauf von Waren und Dienstleistungen über digitale Plattformen. Hierfür kommen Online-Marktplätze sowie eigene E-Commerce-Websites zum Einsatz. Im Gegensatz zum traditionellen Einzelhandel, der sich oft auf lokale oder nationale Transaktionen beschränkt, spielen beim Cross-Border E-Commerce Ländergrenzen keine Rolle mehr.

 

Der grenzüberschreitende Handel ermöglicht Ihnen, Ihre Produkte und Dienstleistungen über nationale Grenzen hinweg direkt an Endkunden zu verkaufen, ohne eine physische Präsenz im Zielland zu haben. Dank des Internets, digitaler Plattformen und der fortschreitenden Globalisierung bieten sich Möglichkeiten, neue Märkte zu erschließen und die Kundenbasis zu erweitern, was zu einem erhöhten Umsatz und Wachstum Ihres Unternehmens führt.

 

Allerdings birgt die globale Expansion auch einige nicht zu vernachlässigende Herausforderungen. Dazu gehören rechtliche Unterschiede, die es Unternehmen erschweren, sich in neuen Märkten zurechtzufinden und ihre Produkte erfolgreich zu vertreiben. Des Weiteren erschweren kulturelle Unterschiede und Sprachbarrieren die Kommunikation mit ausländischen Kunden und können die Etablierung einer starken Markenpräsenz behindern. Logistische Herausforderungen wie Lieferzeiten und Versandkosten, wobei kostenloser Versand für den Endkunden im E-Commerce kaum mehr wegzudenken ist, können die Effizienz des internationalen Handels ebenfalls beeinträchtigen.

 

Insgesamt bietet Ihnen grenzüberschreitende Expansionen zwar zahlreiche Chancen, erfordern aber auch eine sorgfältige Planung und Strategie, um die damit verbundenen Herausforderungen effektiv zu überwinden.

 

Warum ist Cross-Border E-Commerce für die Schweiz relevant?

 

Der E-Commerce-Markt in der Schweiz hat in den vergangenen Jahren ein stetiges Wachstum verzeichnet und sich zu einem bedeutenden Sektor der Wirtschaft entwickelt. Obwohl der Schweizer E-Commerce-Markt im Vergleich zu anderen Ländern relativ klein ist, belief sich laut dem Commerce Report Schweiz der Umsatz im Jahr 2021 auf 14,4 Milliarden CHF, was einem Wachstum von 9,9 % entspricht. Insbesondere während der COVID-19-Pandemie hat der Online-Handel weiter an Bedeutung gewonnen.

 

Gemäß einer Studie der HWZ aus dem Jahr 2023 kaufen 76 Prozent der Schweizer monatlich oder häufiger im Internet ein. Insgesamt haben im Jahr 2023 etwa zwei Drittel der schweizerischen Bevölkerung innerhalb von drei Monaten Online-Käufe getätigt. Diese Entwicklung wird durch die zunehmende Digitalisierung und steigende Akzeptanz des Online-Shoppings in der Schweiz vorangetrieben.

 

Der Schweizer E-Commerce-Markt ist breit gefächert und umfasst verschiedene Branchen wie Bekleidung, Elektronik, Haushaltswaren und Lebensmittel. Insgesamt spielt der grenzüberschreitende Handel eine wichtige Rolle für die Wirtschaft und das Wachstum der Schweiz, da er den Zugang zu einem breiteren Angebot an Produkten und Dienstleistungen ermöglicht und gleichzeitig den Wettbewerb fördert. Durch den globalen Markt können Unternehmen in der Schweiz neue Märkte erschließen und ihre Geschäftsmöglichkeiten erweitern. Dies trägt zur Stärkung der Wirtschaft und zur Schaffung von Arbeitsplätzen bei. Überdies profitieren Verbraucher von einer größeren Auswahl und möglicherweise günstigeren Preisen durch den Zugang zu internationalen Produkten und Anbietern.

Person adressiert Verpackung. Cross-Border E-Commerce.

Welchen Herausforderungen stehen Unternehmen im Cross-Border E-Commerce gegenüber?

 

Die Herausforderungen für den Cross-Border E-Commerce in der Schweiz umfassen rechtliche und regulatorische Unterschiede, Währungsumrechnungen, grenzüberschreitenden Versand und Zollbestimmungen. Die Sicherstellung einer reibungslosen Logistik und eines effizienten Kundenservice über Ländergrenzen hinweg entscheiden ebenfalls über Erfolg oder Misserfolg.

 

  1. Kulturelle und sprachliche Unterschiede: Die Schweiz hat mehrere Amtssprachen und kulturelle Eigenheiten, die sich auf die Marketing- und Kommunikationsstrategien auswirken können. Daher müssen Sie Ihre Marketingbotschaften und Inhalte entsprechend anpassen, um den Bedürfnissen der schweizerischen Verbraucher gerecht zu werden.

  2. Logistik und Versand: Die Organisation von internationalen Versand- und Logistikprozessen ist ein komplexer Prozess und mit höheren Kosten, längeren Lieferzeiten und Zollabfertigungen verbunden als es im nationalen Handel der Fall ist. Ihr Unternehmen muss daher eine effiziente Logistiklösung finden, um Ihre Produkte rechtzeitig und kostengünstig an schweizerische Kunden zu liefern.

  3. Zahlungsmethoden und Währungen: Die Schweiz hat nicht nur ihre eigene Währung (Schweizer Franken), zudem gibt es Unterschiede in den gängigen Zahlungsmethoden der Verbraucher. Sie müssen nicht nur verschiedene Zahlungsmöglichkeiten anbieten, sondern auch in der Lage sein, Transaktionen in verschiedenen Währungen abwickeln zu können.

  4. Steuerliche Aspekte: Unternehmen, die einen weltweiten Umsatz von über 100.000 € erzielen und Geschäfte in der Schweiz tätigen, müssen dort Steuern zahlen. Dazu müssen Sie sich bei den entsprechenden Schweizer Ämtern registrieren und vierteljährlich eine Steuererklärung einreichen. Außerdem benötigen Sie eine direkte Fiskalvertretung durch ein Schweizer Unternehmen.

  5. Zollbestimmungen: Für den Export in die Schweiz müssen Waren beim Schweizer Zoll angemeldet werden. Anders als in anderen Handelsnationen, die den Wert nutzen, verwendet der Schweizer Zoll das Artikelgewicht zur Berechnung der Zollgebühr. Dies erfordert die Bestimmung des Bruttogewichts für jedes Paket, was einen erheblichen Aufwand nach sich zieht. Wollen Sie dem Mehraufwand geschickt aus dem Weg gehen und den Tagesimport als eine Lieferung beim Zoll anmelden, erreichen Sie schnell die Gewichtsfreigrenzen und werden mit Zollgebühren konfrontiert.

  6. Besonderheiten der Schweizer Einzelhandelslandschaft: Die Einzelhandelslandschaft (einschließlich Marktplätze) in der Schweiz ist deutlich anders als im Ausland, insbesondere in Deutschland und der EU. Es gibt zahlreiche lokale Einzelhändler und Marktplätze, die sich mit ihrem Markenimage und Sortiment ganz auf “Swissness” konzentrieren und größtenteils nur in der Schweiz tätig sind. Es ist entscheidend, die lokalen Einzelhändler zu verstehen, kennenzulernen und ihren Anforderungen gerecht zu werden. Nichtlokale Einzelhändler werden anfänglich skeptisch betrachtet.

 

Dass es sich beim Cross-Border E-Commerce in der Schweiz um ein herausforderndes Vorhaben handelt, zeigen die Zahlen: Seit 2018 sinkt der Anteil ausländischer Onlineanbieter. Damit Ihnen das Potenzial des Schweizer E-Commerce-Marktes nicht entgeht, können Ihnen Distributionspartner unter die Arme greifen. SURS ist Experte für Distribution in die Schweiz und für Ihren Markteintritt in die Schweizer Online-Welt der richtige Ansprechpartner.

 

Welche Märkte bieten Potenzial für Cross-Border E-Commerce?

 

Für deutsche Händler bietet der Cross-Border E-Commerce zahlreiche Potenziale. Hier sind einige Märkte, die es lohnt, genauer zu betrachten:

 

  1. Schweiz: Die Schweiz ist ein attraktiver Markt für deutsche Händler aufgrund der geografischen Nähe, der hohen Kaufkraft und des starken Interesses der Schweizer Verbraucher an deutschen Produkten. Deutsche Händler können von der großen Nachfrage nach Qualitätsprodukten, insbesondere in den Bereichen Mode, Elektronik, Haushaltswaren und Lebensmittel, profitieren.

  2. USA: Die USA gehören zu den größten E-Commerce-Märkten weltweit und bieten deutschen Händlern ein enormes Potenzial für den Cross-Border-Handel. Mit einer großen Bevölkerung und einem hohen Pro-Kopf-Einkommen sind die USA ein attraktiver Markt für deutsche Produkte verschiedener Kategorien.

  3. China: China ist der weltweit größte E-Commerce-Markt und bietet deutschen Händlern enorme Wachstumschancen. Mit einer zunehmenden Mittelschicht und einer steigenden Nachfrage nach hochwertigen, importierten Produkten bietet der chinesische Markt vielversprechende Aussichten für den grenzüberschreitenden Handel.

 

Insgesamt bieten diese Märkte attraktive Potenziale für deutsche Händler im Cross-Border E-Commerce, wobei die Schweiz aufgrund ihrer Nähe, Kaufkraft und Nachfrage nach deutschen Produkten besonders hervorsticht.

 

Wie können deutsche Unternehmen ihre Zielgruppen in der Schweiz erreichen?

 

Um ihre Zielgruppe in der Schweiz gezielt zu erreichen, bedarf es einer ausgeklügelten Marketingstrategie. Eine zielgerichtete Marketingstrategie umfasst die Berücksichtigung kultureller Unterschiede, Sprachen und lokaler Trends. Als Online-Marketing-Kanäle eigen sich Social Media sowie SEO, um in den Suchergebnissen für relevante Keywords präsent zu sein und die Sichtbarkeit Ihrer Produkte zu erhöhen. Social Media macht Ihre Marke zudem nicht nur bekannter, es fördert den direkten Kundenkontakt. 

 

Abschließend und von besonderer Bedeutung ist die Verfügbarkeit Ihrer Produkte auf Schweizer Online-Shops und Marktplätzen. Schweizer Verbraucher bevorzugen lokale Einkaufsmöglichkeiten und eine schnelle Lieferung, vorzugsweise Next-Day-Delivery. Wenn Sie diesen Anforderungen nicht gerecht werden, führen Ihre Werbemaßnahmen ins Leere.

 

Welche Vertriebskanäle sind für den Cross-Border E-Commerce relevant?

 

Ein eigener Online-Shop ermöglicht einen zielgerichteten Markenaufbau, Kontrolle über die Kundenerfahrung sowie die Möglichkeit eine direkte Beziehung zu den Kunden aufzubauen. Er bietet Flexibilität und Kontrolle über die Customer Journey und ermöglicht es Ihnen, Ihre Produkte und Dienstleistungen gezielt zu vermarkten.

 

Durch die Nutzung von Online-Marktplätzen profitieren Sie allerdings von Anfang an von der vorhandenen Nutzerbasis und Reichweite. Zu den führenden und umsatzstärksten Online-Shops in der Schweiz zählen die Marktplätze Digitec Galaxus, Zalando und die deutsche Website von Amazon.

 

Der Versandriese Amazon hatte es in der Vergangenheit aufgrund einer Steuerregelung in der Schweiz schwerer sich durchzusetzen, als in den Nachbarländern. Erst 2018 übernahm die Schweizer Post die Abwicklung und Auslieferung für Artikel, die Amazon selbst vertreibt. Produkte aus dem Marketplace stehen den Schweizer Kunden auf diesem Wege nicht zur Verfügung. Amazon plant nun die Einführung einer Schweizer Website. Der beliebteste Online-Marktplatz ist aber weiterhin der 1999 als Auktionsplattform gegründete Marktführer Digitec Galaxus. Hier wird alle sechs Sekunden ein Artikel verkauft, im Jahr 2022 waren es laut Aussage des Unternehmens rund 6,4 Millionen verkaufte Produkte.

 

Social-Media-Plattformen wie Facebook, Instagram, Twitter und LinkedIn ermöglichen, mit ihren Zielgruppen in Kontakt zu treten, Markenbekanntheit aufzubauen und Produkte zu bewerben. Durch die Nutzung von gezielten Anzeigen und organischen Posts können Sie Ihre Reichweite erhöhen und potenzielle Kunden ansprechen.

 

Die Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen, Influencern oder Distributoren in den Zielmärkten kann ebenso helfen, Ihre Präsenz zu stärken und das Vertrauen der Verbraucher zu gewinnen. Durch strategische Partnerschaften können Sie neue Vertriebswege erschließen und Ihre Marktposition stärken.

Person verpackt Ware in Kartons. Cross-Border E-Commerce.

Fazit zu Cross-Border E-Commerce in der Schweiz

 

Cross-Border E-Commerce bietet deutschen Unternehmen in der Schweiz bedeutende Chancen, jedoch auch Herausforderungen. Die Schweiz, mit ihrer starken Kaufkraft und ihrem Interesse an hochwertigen deutschen Produkten, ist ein attraktiver Markt. Die Möglichkeit, durch einen eigenen Online-Shop, Marktplätze und Social Media gezielt die schweizerische Zielgruppe anzusprechen, bietet vielversprechende Möglichkeiten. Jedoch müssen Unternehmen die Herausforderungen, insbesondere die steuerlichen Aspekte und Zollbestimmungen berücksichtigen und sich bestenfalls Unterstützung suchen.

 

Aufgrund der bereits erwähnten Herausforderungen bedeutet der grenzüberschreitende E-Commerce von der EU in die Schweiz oder speziell von Deutschland in die Schweiz einen erheblichen Verwaltungs-, Kosten- und Managementaufwand. Daher ist eine Kooperation mit einem erfahrenen Distributor in der Schweiz wie SURS sinnvoll. Dadurch wird der Zeitaufwand und die Kosten für Marken erheblich reduziert.

 

Für die Zukunft des Cross-Border E-Commerce in der Schweiz sind weitere Wachstumsmöglichkeiten zu erwarten, primär durch die fortschreitende Digitalisierung und den zunehmenden Online-Konsum. Deutsche Unternehmen haben die Chance, ihre Präsenz auf dem schweizerischen Markt weiter auszubauen und von der starken Nachfrage nach deutschen Produkten zu profitieren. Dabei wird es entscheidend sein, eine gezielte Marketingstrategie zu verfolgen, lokale Präsenz zu stärken und auf die Bedürfnisse der schweizerischen Verbraucher einzugehen.

 

Insgesamt bietet der Cross-Border E-Commerce in der Schweiz deutschen Unternehmen vielversprechende Chancen für Wachstum und Expansion. Mit einer sorgfältigen Planung und Anpassung an die spezifischen Marktbedingungen und Kundenanforderungen steht Ihrem Erfolg in der Schweiz nichts mehr im Wege.

Häufige Fragen zu Cross-Border E-Commerce

1. Was versteht man unter Cross-Border E-Commerce?

 

Cross-Border E-Commerce bezieht sich auf den Online-Handel zwischen verschiedenen Ländern, bei dem Unternehmen Produkte über internationale Grenzen hinweg direkt an Verbraucher oder andere Unternehmen verkaufen.

 

2. Wie groß ist der E-Commerce-Markt in der Schweiz?

 

Im Jahr 2022 verzeichnete der Onlinehandel in der Schweiz einen Umsatz von 14,0 Milliarden CHF, was einem Rückgang von 2,8 % entspricht. Davon entfielen 2 Milliarden CHF auf Bestellungen, die von ausländischen Anbietern direkt in die Schweiz geliefert wurden. Der Marktanteil ausländischer Onlineanbieter sinkt seit 2018.

 

3. Wie können deutsche Unternehmen ihre Zielgruppen in der Schweiz effektiv erreichen?

 

Deutsche Unternehmen erreichen ihre Zielgruppen in der Schweiz mit einer integrierten Marketingstrategie. Das umfasst die Nutzung von Social Media und SEO, um online präsent zu sein. Zudem sollten die Produkte auf Schweizer Onlineshops, Marktplätzen oder der eigenen Website verfügbar sein.

 

4. Wie sind die Zollformalitäten, rechtliche Rahmenbedingungen und Logistik zwischen Deutschland und der Schweiz?

 

Für den Export in die Schweiz bedarf es Zollanmeldungen, wobei die Gebühren nach Gewicht berechnet werden. Unternehmen mit einem Umsatz über 100.000 € und Geschäften in der Schweiz müssen vor Ort Steuern zahlen, sich registrieren und quartalsweise Steuererklärungen einreichen. Internationale Versand- und Logistikprozesse sind anspruchsvoller als im nationalen Handel.

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